Erdgas oder Faulgas? Die Ethan-Analyse und ihre Anwendung in der Gasleckortung

Manchmal finden wir Gaslecks, die wir nicht erklären können. Die Messtechnik zeigt, dass das gefundene Gas brennbar ist, doch es gibt keine offensichtliche Schadenstelle. Auch wiederholte Messungen zeigen weiterhin Gasemissionen. Die Ursache könnte nicht nur eine defekte Erdgasleitung sein, sondern auch Faul- oder Sumpfgase (z. B. Biogas aus Fermentern, Deponiegas, Grubengas, Friedhofsgas oder auch Kraftstoffe).

Sowohl Erdgas als auch Faulgase, bestehen hauptsächlich aus Methan (CH4), das mit Gasspürgeräten an der Erdoberfläche nachgewiesen werden kann.

Beim Erdgas kommen noch Kohlenwasserstoffe wie Ethan (C2H6), Propan (C3H8), Butan (C4H10), etc. hinzu.

Faulgase bestehen hauptsächlich aus Methan (CH4) und Kohlendioxid (CO2), haben aber normalerweise nur einen sehr geringen Anteil an Ethan und anderen höheren Kohlenwasserstoffen, oft unter 0,1. %.

Um Erdgas von Faulgasen zu unterscheiden, müssen wir also feststellen, ob Ethan in der Gasprobe vorhanden ist. Hierfür kann ein tragbarer Ethan-Detektor verwendet werden, der in ein Kombinationsmessgerät (z. B. das EX-TEC® HS 680) integriert ist. Die Analyse erfolgt direkt am Sondenloch und funktioniert ähnlich wie ein Gaschromatograph.

Die Gasprobe wird mit Umgebungsluft durch eine Trennsäule geleitet, wo das Gas in seine Bestandteile zerlegt wird. Jedes Gas hat eine spezifische Zeit, um die Trennsäule zu passieren. Wenn Ethan in der Probe vorhanden ist, wird dies eindeutig angezeigt.

So können wir präzise zwischen Erdgas und Faulgas unterscheiden und die Ursache der Gasemissionen genauer bestimmen.